Immer wieder erreichen uns Anfragen zur Pflege von Wolle. Manche Kund*innen zeigen sich sogar skeptisch gegenüber Wollstrick, weil sie einen hohen Pflegeaufwand befürchten. Dabei ist Wolle vergleichsweise pflegeleicht, weil sie so gut wie nie gewaschen werden muss. Aber wenn Du Wolle wäschst solltest Du ein paar der wichtige Dinge beachten.
Wolle richtig pflegen klingt kompliziert? Ist es gar nicht – denn wir haben die besten Tipps für dich!

Wolle kommt für dich nicht in Frage, weil du vegan lebst oder allergisch bist?
In unserem vorherigen Blogpost haben wir uns mit Bio-Baumwolle als veganer Alternative zu Wolle beschäftigt.

Nachhaltige Wolle bei zündstoff – zertifiziert nach GOTS oder RWS

Im Winter findet ihr in unserem Ladengeschäft in der Moltkestraße in Freiburg zahlreiche Artikel aus Wolle (und Alpaca). Da wir wie bei allen Materialien auch bei Wolle auf die Herkunft achten, sind alle Produkte ausschließlich ‚Bio‘-zertifiziert (z.B. nach GOTS) oder entsprechen dem „Responsible Wool Standard“ (RWS) der Organisation „Textile Exchange“.
Beide Zertifizikate achten sehr auf das Tierwohl und sorgen dafür, dass kein so genanntes Mulesing eingesetzt werden darf. Außerdem wird auf eine nachhaltige Landnutzung und z.B. die Erhaltung der Biodiversität geachtet. Bei beiden Standards wird sichergestellt, dass Sozialstandards wie die ILO-Kernarbeitsnormen eingehalten werden. Dabei wird die ganze Lieferkette von der Tierhaltung bis zum Endprodukt kontrolliert.
Wesentlicher Unterschied ist, dass bei GOTS auch das Futter für die Tiere aus biologischer Landwirtschaft stammen muss.

Wolle kratzt? Das kannst Du tun

  • Auf die Faser achten: Merino und Alpaca kratzen generell weniger als klassische Schurwolle. Das liegt daran, dass die Faser feiner ist. Alpaca enthält sogar nicht einmal Lanolin (Wollfett) und ist somit für viele Allergiker*innen geeignet, weil es sich dabei genau genommen gar nicht um Wolle handelt.
  • Wolle liebt es kühl. Durch Temperaturen unter dem Gefrierpunkt richten sich die Wollfasern auf und erhalten eine gleichmäßigere Faserstruktur – dadurch wird die Wolle weicher. Leg dein Wollteil einfach für ein oder zwei Tage (am besten in einem Gefrierbeutel) in die Gefriertruhe.
    Umgekehrt solltet ihr euren Pulli oder Schal niemals zu warm waschen oder trocknen (also z.B. nie auf die Heizung oder in die Sonne legen). Das verändert die Struktur wieder in die andere Richtung und macht die Wolle kratziger.
  • Essig glättet ebenfalls die Wollfasern. Benutze kaltes Wasser mit ein wenig Essigessenz und weiche dein Kleidungsstück eine gute Stunde darin ein. Um den Essiggeruch wieder los zu werden, solltest du es danach gründlich mit maximal lauwarmem Wasser auspülen.

Wolle richtig pflegen: Waschen & Trocken

Generell musst Du Wolle nur sehr selten waschen. Gerüche verschwinden durch Auslüften fast von alleine. Einfach dein Kleidungsstück für eine Nacht nach draußen hängen und schon hast Du die eine Wäsche gespart.
Manchmal ist es allerdings gut, dein Wollteil lauwarm zu waschen. Besonders wenn es ein wenig weit geworden ist (dann zieht es sich wieder zusammen), oder bei weißen Sachen, wenn sich Schmutzränder an Ärmeln oder Kragen gebildet haben.

  • Wir empfehlen Handwäsche mit Shampoo: Du solltest deine Wollteile am besten von Hand und mit Shampoo waschen. Achte darauf, dass das Wasser nicht zu warm ist. Erstens macht das die Wolle kratzig und zweitens verliert die Wolle dadurch ihr Wollfett, was sie weniger wasserabweisend und schmutzempfindlicher macht.
  • Bei Maschinenwäsche: Nutze den Wollwaschgang (mit automatisch niedriger Drehzahl beim Schleudern und niedriger Temperatur) und ein Wollwaschmittel. Auch wenn wir Handwäsche empfehlen, darfst Du auch die Maschine nutzen. Pass wirklich gut auf, dass Du den Wollwaschgang benutzt! Nach einer ’normalen‘ Wäsche in der Maschine ist dein Lieblingsstück garantiert hinüber…
  • Liegend und mit wenig Hitze trocknen: Leg deinen Wollpullover am besten mit einem Handtuch darunter auf den Wäscheständer. Wenn Du es hängst, zieht sich der Wollfaden durch Eigengewicht in die Länge und das Kleidungsstück leiert aus.
    Wenn Du möchtest, dass die Trocknung schneller geht oder wickele dein Kleidungsstück komplett in ein Handtuch ein und drück es vorsichtig, so dass das Handtuch einen Teil des Wassers aufnimmt.
  • Nicht in den Trockner oder bügeln: Wie gesagt – Wärme mag die Wolle nicht besonders. Also Finger Weg vom Bügeleisen!

Pilling? Das kannst Du tun

Wer kennt es nicht? Da hat man erst vor kurzem einen neuen Wollpulli gekauft und schon bilden sich Knötchen. Kann doch nicht sein? Doch, das ist eine natürliche Fasereigenschaft von Wolle!

  • Wolle getrennt und von Hand waschen: Pilling entseht durch Reibung. Wenn ihr die Wolle zusammen mit z.B. Jeans in die Maschine gebt, reibt sich die Wollfaser am groben Stoff der Hose und es entstehen Knötchen.
  • Einen Wollrasierer benutzen: Sollten Knötchen entsehen, besorg dir einen Wollrasierer. Damit kannst Du sie ganz einfach wieder entfernen.

Wolle richtig pflegen: Die Lagerung im Sommer

Sommer, Sonne … T-Shirtzeit? Keine Sorge, der nächste Herbst kommt bestimmt. Damit der teure Wollstrick auch im Oktober noch richtig fresh und ohne Mottenlöcher daherkommt, solltest Du auf eine angemessene Lagerung achten.

  • Zuerst waschen: Motten lieben Schweiß und Hautrückstände, daher schützt Waschen davor, dass die kleinen Biester angelockt werden.
  • In einem Vakuumbeutel verstauen und dann ab in eine Kiste: So nehmen die Wollsachen viel weniger Platz weg und sind vor Motten geschützt.
  • Kühl und trocken lagern: Motten lieben Temperaturen von ca. 24°C und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Pack die Wollsachen mit ein wenig Lavendel in eine Kiste und bring sie an einen kühlen trockenen Orts z.B. den Keller.

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