Holt die Stiefel aus dem Schrank, der Herbst ist da! Heute beschäftigen wir uns damit, wie Lederschuhe richtig gepflegt und die Stiefel wieder fit gemacht werden für das anstehende Matschwetter im Herbst und Winter. Wir geben Tipps zur Lederpflege, zum Thema Schuhe imprägnieren und wie Du alte und neue Lederstiefel pflegst, damit sie Dir lange treu bleiben. Oder, um es mit den Gorillaz zu sagen: Get the cool shoe shine!
Die Eigenschaften von Leder: Lederpflege-Basics
Leder hat die natürliche Eigenschaft, Feuchtigkeit aufzunehmen, zu speichern und wieder abzugeben. Es ist außerdem atmungsaktiv und weitgehend schmutz- und wasserabweisend. Wie lebendige Haut möchtest Du auch Deine Ledersachen vor dem Austrocknen schützen. Durch regelmäßiges Säubern und ‚Eincremen‘ bzw. Nachfetten werden Geschmeidigkeit, Lederfarbe und die natürliche Feuchtigkeitsresistenz lange bewahrt.
Lederstiefel nach der Sommerpause fit für den Herbst machen
Du hast Deine Lederstiefel zuletzt letzten Februar gesehen? Bevor Du mit ihnen wieder durch den Matsch stiefelst, gönne ihnen ein Verwöhnprogramm. Entferne zwischenzeitlich eingezogene Spinnen und bürste die Schuhe außen zuerst trocken ab, bis sie sauber sind. Bitte verwende ausschließlich Putz- und Pflegemittel, die für Leder gemacht sind und vermeide das lange Herumreiben an einem Fleck – im Zweifel verteilst Du den Dreck damit eher, als dass du ihn entfernst und beschädigst zudem die Oberfläche des Leders.
Wenn sie sauber sind, creme Deine Stiefel mit etwas farblosem Lederfett ein. Massiere das Lederfett so lange mit der Bürste ein, bis es gleichmäßig eingezogen ist. Bei kleineren Kratzern oder wenn Du Lust auf Hochglanz hast, empfehlen wir Dir ein farblich passendes Schuhwachs von Tapir. Das Lederbalsam aus tierischen und pflanzlichen Wachsen ist auch in der farblosen Variante erhältlich. Es macht Kratzer wieder unsichtbar und spendet eine zusätzliche Schicht auf dem Leder, die vor Nässe und Schmutz schützt. Mit einem weichen Tuch kannst Du die gewachsten Schuhe auf Hochglanz polieren. Shiny!
Richtig nass und dreckig geworden? Das Intensivprogramm zur Lederpflege
Wenn Du in den Regen gekommen bist oder an einem Pfützen-Hüpf Wettbewerb teilgenommen hast, solltest Du Deine Lederstiefel besonders gut pflegen. Vorsicht beim Trocknen: Schnelltrockenprogramme mit Föhn, Heizung oder praller Sonne tun dem Leder nicht gut. Stattdessen: Säubere sie von grobem Schmutz und entferne nasse Schnürsenkel und Innensohle. Stopfe Deine nassen Schuhe anschließend mit zerknülltem Zeitungspapier aus und stelle sie an einen trockenen Ort. Daran denken, das Zeitungspapier öfter auszutauschen. Nach dem Trocknen kannst Du die Schuhe dann großzügig nachfetten und imprägnieren (s.u.). Sind die Schuhe immer noch ein bisschen zerbeult, helfen jetzt Schuhspanner, sie wieder in Form zu bringen.
Lederschuhe imprägnieren: Mit natürlichem Imprägniermittel
Mit einer Imprägnierung spendierst Du Deinen Lederstiefeln eine extra Schutzschicht, die das Leder vor dem Eindringen von Feuchtigkeit bewahrt. Die Lederimprägnierung von Tapir schützt Deine Lederschuhe auf natürliche Weise mit dem Fett der Schafwolle Lanolin und Pflanzenwachs. Nachdem Du die Lederschuhe geputzt hast, schüttle die Flasche einmal kräftig und sprühe die Imprägnierung aus einem Abstand von 20-30 cm gleichmäßig auf. Verreibe die Imprägnierung mit einer kleinen weichen Schuhbürste gleichmäßig über die ganze Oberfläche. Trocknen lassen and you’re good to go!
Gut zu wissen: Komplett wasserdicht werden Lederschuhe auch mit der besten Imprägnierung nicht – Lederschuhe sind halt keine Gummistiefel.
Lederfett vs. Schuhwachs – wo ist der Unterschied?
Nochmal zum Mitschreiben: Wann ist welches Produkt das Richtige?
- Lederfett: Dringt tief ins Leder ein und spendet Feuchtigkeit. Dies bewahrt die Geschmeidigkeit und natürliche Wasserresistenz, frischt Farbe wieder auf. Auch als „Sattelfett“ im Handel zu bekommen.
- Schuhwachs: Oberflächliche Schicht, die zusätzlich vor Schmutz und Nässe schützt. Lässt sich polieren und sorgt für eine Extraportion Glanz. Das natürliche Lederbalsam von Tapir ist temperaturempfindlich: Bei Körpertemperatur wird es geschmeidig und leicht zu verarbeiten. Wenn es zu hart ist, also einfach etwas anwärmen.
- Imprägnierspray: Das natürliche Imprägnierspray von Tapir enthält sowohl Wachse als auch Fette. Es pflegt und schützt zugleich und kann daher gelegentlich eines der anderen Produkte ersetzen.
Du kannst die Produkte bei einer intensiven Schuhpflege kombinieren oder bei regelmäßiger Pflege abwechselnd verwenden.
Nubuk- und Wildlederschuhe pflegen
Bei Nubuk- und Wildleder ist die Oberfläche des Leders angeraut. Das Leder ist dadurch etwas empfindlicher gegenüber Feuchtigkeit als Glattleder, da Wasser leichter eindringen kann. Zum Putzen reicht in der Regel eine Trockenreinigung mit Bürsten unterschiedlichen Härtegrades je nach Art der Verschmutzung. Die typische Wildleder-Messingbürste brauchst Du nur bei starken und eingetrockneten Verschmutzungen. Wichtig: Immer in geraden Bahnen in dieselbe Richtung bürsten. Bei nassen Schlammflecken nimm eine Schuhbürste und bearbeite damit den gesamten Schuh, bis die Oberfläche gleichmäßig feucht und sauber ist. Punktuelle nasse Stellen solltest Du vermeiden, da sie nach dem Trocknen zu unschönen Rändern führen können. Am besten solltest Du auch immer beide Schuhe gleich behandeln, damit sie nach dem Trocknen wieder dieselbe Farbe haben. Schuhcreme oder Wachs ist bei Rauledersorten wie Nubuk oder Wildleder ein No-Go. Das Imprägnierspray von Tapir kannst Du jedoch bedenkenlos verwenden. Nach dem Trocknen den Schuh noch einmal abbürsten.
Kunstlederschuhe pflegen: Besondere Anforderungen von veganen Schuhen und Sneakern
Auch Kunstlederschuhe aus recyceltem PET oder anderen Materialien solltest Du natürlich nicht vernachlässigen. Mit einem feuchten Lappen sind sie in der Regel einfacher zu reinigen als Lederschuhe. Mit Lederfett kommst Du bei Kunstlederschuhen allerdings nicht weit, es gibt spezielle Pflegeprodukte für Kunstleder. Bei allen Vorzügen sind sie ein bisschen anfälliger für Kratzer als Lederschuhe, die sich jedoch mit farblich passender Schuhcreme behandeln lassen. Nutze Schuhcreme nur sehr sparsam auf Kunstleder, denn sie kann in das Material nicht einziehen.