Bei unserer dritten gemeinsamen Veranstaltung mit der Jos Fritz Buchhandlung, dem Grethergelände und dem CSD-Freiburg geht es um das Thema Antisemitismus. Nicht nur der Anschlag von Halle hat uns schockiert, auch auf unserer vermeintlichen Wohlfühlinsel Freiburg passieren antisemitische Vorfälle. Nicht immer ist Antisemitismus Auslöser von physischer Gewalt. Oft versteckt er sich hinter anderen Verschwörungstheorien oder einer undifferenzierten Kritik an "Israel".
Der Referent Thomas Haury, ist Soziologe und arbeitet zu den Themen Antisemitismus, Nationalismus und Antiamerikanismus.
Mit Hass und Gewalt verbundener Antisemitismus wird zu Recht primär bei der politischen Rechten verortet: International ist er ein konstitutiver Bestandteil rechtsextremistischer, ultranationalistischer und islamistischer Weltbilder. Ein Antisemitismus von links dagegen erscheint paradox, widerspricht dies doch dem linken Selbstverständnis, humanistisch, fortschrittlich, antirassistisch, gegen rechts und insbesondere antifaschistisch zu sein.
Doch Antisemitismus findet sich bei französischen Frühsozialisten, bei Anarchisten wie Bakunin, in der stalinistischen UdSSR, im Antizionismus der DDR wie auch der westdeutschen radikalen Linken. Und bis heute ist die linke Israelfeindschaft immer wieder antisemitisch durchtränkt – oder wird, siehe BDS, zum Parteigänger eines palästinensischen Nationalismus, der Israel zerstören will. Was sind die Ursachen hierfür und was hat das mit bestimmten Denkformen und Weltbildern innerhalb der Linken selbst zu tun?
Antisemitismus von links und rechts – Vortrag und Diskussion
(Freitag, 31. Januar, 20 Uhr Strandcafé, Grethergelände Freiburg, Adlerstr. 12 , Freiwilliger Unkostenbeitrag 5,- Euro)