Heute stellen wir Euch die Fair Wear Foundation vor!
Wie schon am Samstag angekündigt, wollen wir Euch heute die Fair Wear Foundation (FWF) vorstellen. Die FWF ist bei den Organisationen mit einem hauptsächlich sozialen Fokus einzuordnen, denn sie ist eine gemeinnützige Organisation, die gemeinsam mit ihren Mitgliedsunternehmen und weiteren Partner*innen wie Gewerkschaften, NGOs, Fabriken, Unternehmensverbänden und Regierungen ein ganz klares Ziel verfolgt: Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Arbeitnehmer*innen in der Bekleidungsindustrie.
Die Idee
Die FWF möchte vor allem auch größere und konventionelle Unternehmen ansprechen. Um dies zu ermöglichen, erwartet die FWF keine Einhaltung aller Standards zum Beitrittszeitpunkt. Alle Mitglieder sind jedoch dazu verpflichtet, an einem Verbesserungsprozess teilzunehmen, um den folgenden Standards im Laufe der Zeit entsprechen zu können:
- Keine Zwangsarbeit
- Keine Diskriminierung
- Keine Ausbeutung von Kinderarbeit
- Versammlungsfreiheit und Tarifverhandlungen
- Einhaltung des Mindestlohns
- Angemessene Arbeitsdauer
- Sichere und hygienische Arbeitsbedingungen
- Regelung des Arbeitsverhältnisses durch legale Verträge
Dabei verfolgt die FWF eine klare Philosophie, nämlich erstens, dass eine Veränderung nur schrittweise herbeigeführt werden kann und daher Entwicklungen und fortlaufende Prozesse bedacht werden müssen, um nachhaltig diese Veränderungen erreichen zu können. Außerdem ist es ihnen wichtig, Kredibilität und Transparenz für Kund*innen zu bieten, die durch die Kontrolle der Labels durch eine dritte Partei gewährleistet werden können. Des Weiteren müssen alle Beteiligten der Produktionskette gemeinsam zur Verbesserung beitrage, daher arbeitet die FWF sowohl mit Unternehmen, als auch mit Nichtregierungsorganisationen zusammen. Zu guter Letzt setzt die FWF auf Transparenz, denn ohne sie kann keine faire Produktionskette überhaupt möglich werden. Daher sind die Mitgliedsunternehmen dazu aufgefordert, die Arbeitsbedingungen und Beschwerden, die innerhalb der Lieferkette auftreten, öffentlich zu machen.
Die Umsetzung
Die praktische Umsetzung der Ziele setzt sich aus vier Elementen zusammen: Den sogenannten Brand Performance Checks, den Factory Audits, den Factory Trainings und den Beschwerderichtlinien.
Jedes Mitgliedsunternehmen muss sich einer jährlichen Überprüfung, dem Brand Performance Check, unterziehen. Hier wird kontrolliert, ob Fortschritte gemacht werden und es werden auch Anregungen gegeben, wie sie sich weiter verbessern können. Wichtig ist hier, dass nicht nur die Vergangenheit berücksichtig wird, sondern auch die Planung des Unternehmens. Die Factory Audits haben zum Ziel, offenzulegen, was genau in den Fabriken passiert. Daher befragen die Factory Audit Teams Mitarbeiter*innen und führen Sicherheits- und Gesundheitsinspektionen durch. Das Label und die Fabrik erarbeiten dann mit den Ergebnissen einen Plan mit klaren Handlungsaufträgen. Der dritte Punkt ist das Factory Training, welches Mitarbeiter*innen bezüglich ihrer Rechte gemäß des Fair Wear Labour Codes bildet. Der letzte Punkt sind die Richtlinien für Beschwerden innerhalb des Unternehmens, die sicherstellen, dass Beschwerden die zuständigen Personen erreichen und ein Handlungsplan zur Problemlösung erstellt wird.
Falls Ihr Euch für detaillierte Informationen interessiert, könnt Ihr diese auf der Seite der Fair Wear Foundation www.fairwear.org finden.
Einen guten Start in die Woche wünscht Euch
Euer zündstoff-Team!
(Bildnachweis: Fair Wear Foundation)
Dieser Blogeintrag wurde von unserer Praktikantin Lisa verfasst.